...Korsika + Sardinien...
Mit dem Mottorrad offroad auf Korsika und Sardinien

Wer den Winter in Deutschland noch ein Wenig ausblenden möchte, hat auf Korsika und Sardinien noch sehr gute Chancen einen Spätsommer samt Motorradtouren zu genießen. Zuhause beginnt der Frost und an Teilen des Mittelmeeres kommen die Temparaturwerte noch auf angenehme 20 Grad!

Natürlich gibt es mehrere Möglichkeiten der Anreise.
Es ist möglich das Motorrad zu verladen und als Gespann zu fahren.
In diesem Jahr haben wor uns dafür entschieden: Einer fliegt, der Andere fährt das Moto Richtung Süden. Der Flug Düsseldorf-Bastia ist Dank diverser Flugbörsen schnell gefunden und gebucht. Die Fährverbindung Savona-Bastia ist ebenfalls einfach zu finden.
Da Ende Oktober nur noch Corsica Ferries buchbar ist, fällt die Entscheidung entsprechend leicht!

Wer will nimmt eine Kabine. Wer keine Kabine will, kann eine Deckspassage/Liegesessel buchen...
Hat mein keine Kabine gebucht, sucht man sich irgendwo einen Schlafplatz. Schlafsack und Isomatte nicht vergessen. Mindestens aber eine Jacke, denn die Klimaanlage läuft die ganze Nacht und hält alles und jeden schön kühl... Auch im November....
Die Fähre legt abends in Savona ab und man erreicht Bastia am nächsten Morgen. In der Hochsaison geht es allerdings schneller und man schafft die gleiche Strecke in vier Stunden.

Noch vor Sonnenaufgang ist man auf Korsika. Dann kann man die Möglichkeit nutzen in einem der bereits geöffneten Straßenlokale ein leichtes Früstück, samt Kaffee, einzunehmen....oder man sucht sich einen stilles Plätzchen und zaubert sich selbst was Leckeres. Dazu kann man den Sonnenaufgang genießen...

Wenn man aus Bastia die Straße D80 Richtung Norden fährt kommen mehrere Cafe`s die bereits geöffnet haben. Ebenfalls finden sich hier auch Supermärkte, um eigene Mahlzeiten zu kaufen. Warum und für wen die so früh öffnen ist mir zwar ein Rätsel, dennoch ziehe ich meinen Nutzen daraus.

Wer auf dem Cap Corse der Straße 153 folgt, kann zwischen Erso und Tollare nach Westen auf eine kleine, unbefestifgte Straße abbiegen. Dann gelangt man ans Capo Grosso. Weiter nördlich geht nicht...
Leuchtfeuer am Capo Grosso - allerdings Militärgebiet und für Zivilisten kein Zutritt...
Sicht vom Leuchtturm Capo Grosso nach Süden
...die Strecke ist schön zu fahren, auch wenn es eine Sackgasse ist. Irgendwann ist der Norden der Insel erreicht und es geht nicht mehr weiter.

Nach dem Verlassen des Cap Corse geht es weiter, erst nach Süden dann Richtung Westen. Die Straße D81 bietet die Möglichkeit nach Norden auf eine Schotterstraße zu gelangen. Die führt zum Plage de Saleccia. Alle Wege und Strecken auf diesem Areal sind unasphaltiert! Für Off-Road Fans ein Riesenspaß. Allerdings sollten die Reifen mit grobstolligem Profil ausgestattet sein, sonst ist die Reise unnötig schwierig. Der direkte Weg ist etwa 14 KM lang. Große Steine und Sand wechseln sich auf der Strecke entsprechend ab.

Fahrbar ist aber mehr. Man kann die Anreise zum Plage de Saleccia aber sehr weit ausbauen. Diverse Abzweigungen sind fahrbar und führen über sehr schroffe Pisten!

An "Pfützen" dieser Größe halte ich immer! Teste die Wassertiefe.
Wassertiefe links 40 cm, rechts über 1 (!) Meter. Also lieber nicht mal eben durch... ERST testen

In kleineren Bergdörfern/Straßen entspricht die Wirklichkeit nicht immer der in der Karte aufgeführten Verhältnissen. Oftmals endet eine Straße auch auf der Terrasse eines Hauses. Da hilft dann nur das Zurückfahren! (Obwohl wir eine Karte mit entsprechendem Massstab haben....) Oft führt ein kleiner Karrenweg weiter, der aber mit dem Motorrad nichtfahrbar ist.
Allerdings entschädigt die Aussicht der An und Abreise.

Sven Michalczak Wilderness
Immer wieder sind kleinste Strecke ein Garant für Spass im Hinterland.
Hier geht es zum Col de Pirello immer der D10 folgen. Die Strecke ist ein beliebtes Ziel für Trainingsfahrten der Tour de France.
Sven Michalczak Korsika
An Pässe die auf kleinsten Straßen nach oben führen mangelt es nicht! Meist sind es nur erweiterte Versorgunswege, die immer wieder durch Schotter "unterbrochen" werden!
Sven Michalczak - Georges de Asco
Sichtbar werden erweiterte Versorgungswege durch einspurige Brücken, deren Straßen davor und danach anderthalbspurig sind. Fahren sollte man sehr vorsichtig, denn hier ist schnelle Rettung und Hilfe meist fern. Insbesondere außerhalb der Saison, wenn keine Touristenströme die kleinen Bergstraßen bevölkern.
wild camping corsica sven michalczak

Das Schöne an kleinen, einsamen, unentdeckten Plätzen ist das erholsame Nächtigen in freier Natur! Etwas einsam bestimmt! Aber...leise, einsam und sehr genußvoll!!!

Der hier genutzte Campingplatz hatte bereits geschlossen. Wir dürfen aber trotzdem bleiben. Auf sanitäre Anlagen muss man aber verzichten.

Bei der Auffahrt zum Col de Chechervou sind wir offensichtlich verkehrt abgebogen und landen auf einer Terrasse
Weiter geht es durch die Schlucht Georges de Asco in das Refugium de Asco. Grandiose Kurven! Am Ende befindet sich ein Skigebiet mit Ausblick auf den Monte Cinto, mit 2706m der höchste Berg Korsikas.
Sehen kann man ihn aber nur an wolkenarmen Tagen.
Piana Sven Michalczak

Insgesamt haben wir die Insel nach Westen gequert. Nach dem Col de Vergio (höchste Passstraße SUPER!) geht es an die Küste.
An der Westküste fahren wir erst Richtung Norden auf der D81 nach Revinda. Auf der Karte sehr kurvenreich. Stimmt auch, allerdings sehr klein und wenig Ausblicke. Unsere Vorstellung einen wunderbaren Ausbllick von oben genießen zu können, wird entttäuscht.

Über Piana geht es nach Porto über eine kurvenreiche Straße, die direkt durch die Felsen führt nach Galeria. Die roten Felsen der Steilküste werden durch die Sonne beleuchtet und bilden einen sehenswerten Kontrast zum tiefblauen Meer.
In Galeria gibt es einen der wenigen Campingplätze die Ende Oktober noch geöffnet haben.
Wir verbringen den Nachmittag bei 28°C am Strand und kühlen uns im Wasser.

puente de la revellata

Am nächsten Tag geht es weiter auf der D81. Kurz vor Calvi geht es auf eine Halbinsel Puente de la Rellevata. Hier befinden sich einige Offroad Straßen. Gemeint ist aber kein Schotter, sondern: Feiner, tiefer Sand in Kombination mit diversen Schlaglöchern der Extraklasse. Spaß ist also vorprogrammiert!!! Da wir sehr grobstolliges Profil haben können wir alle Wege erkunden.

Bis ganz zum Leuchtturm kommt man aber nur unmotorisiert.

Couvent d'Orezza - Sven Michalczak

Wir fahren wieder in Landesinnere nach Osten.
Die Ruine Couvent d'Orezza ein altes Kloster des heiligen Franziskus von Orezza.
Leider im Krieg bombardiert und fast vollständig zerstört.

Die Orezzaquelle hatten wir uns anders vorgestellt. Sehr industriell und nicht sehr lohnenswert.

Über den Col de Verde und den Col de Vaccia geht es weiter nach Süden. Beide Passgipfel sind mit Ausflüglern sehr voll. Große Busse fahren die D69 entlang, in Kurven manchmal sehr eng.
Korsika - Sven Michalczak
Immer wieder kleine Bergdörfer am Wegesrand. Wir fragen uns, ob die permanent bewohnt sind? Oder Urlaubsdomizile? Was arbeitet man? Selbst Landwirtschaft erscheint uns schwer.
Karte Korsika-Sven Michalczak
Zwischendurch mal die Karte fragen, wo es langgehen könnte schadet nie....
Nach einer langen Suche finden wir endlich einen Campingplatz, der noch geöffnet hat. Etwas NW von Propriano an der D157 direkt am Wasser mit langem Sandstrand und echt menschenleer.
Camping Corse - Sven Michalczak
Nur eine kleine Düne trennt den Campingplatz vom Sandstrand.
Bonifacio - Sven Michalczak

Von Bonifacio legt unsere Fähre ab. Reserviert haben wir nicht, sollte aber zu der Jahreszeit auf nicht nötig sein.

Vorher geht es noch auf den Felsen und in die Altstadt. Selbst der Friedhof der Stadt ist malerisch schön! Eine wirklich sehenswerte Stadt!

Am Chapeau de Napoleon.
Cimetière Marin - Sven Michalczak
Der Cimetiere Marin de Bonifacio mit seinen alten Bauten!
Bonifacio - Sven Michalczak
Friedhof im Süden Bonifacios.
Mit der Fähre geht es problemlos nach Sardinien. Die Fahrt dauert eine Stunde.
Isuledda-Sven Michalczak
Wer hätte das gedacht....auf Sardinien sind zu dieser Jahreszeit noch weniger CP geöffnet. Haben die echt so eine lukrative Saison? Nach einiger Recherche werden wir im Norden fündig.
Camping Isuledda hat noch geöffnet. Ein riesiges Gelände mit diversen Extras und Bauten und zur Hochsaison bestimmt eine eigene Stadt! Jetzt aber nur eine handvoll Gäste, ausschließlich mit Wohnmobil...und zwei Biker die den Winter noch nicht erleben wollen....

Vielleicht als Information:

Oft haben uns Eigentümer von bereits geschlossenen Campingplätzen trotzdem bei sich übernachten lassen. Einfach mal fragen. Duschen hat es dann nicht aber Wasser zum zum Waschen lässt sich schon irgendwie organisieren.

Die Öffnungszeiten in der Nebensaison stimmen nicht immer mit den Angaben im Internet überein.

Ein "wildes Campen" ist auf Korsika und Sardinien zwar offiziel verboten, allerdings sind die Toleranzgrenzen in der dünnen Nebensaison anders als im übervollem Hochsommer.

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